WARUM MOMO?

Es gibt eine wunderschöne Geschichte über ein kleines Mädchen, das in den Ruinen eines alten Kolosseums außerhalb einer Kleinstadt lebt. Abgesehen von der Tatsache, dass niemand weiß, woher sie kommt, und dass sie zu niemandem zu gehören scheint, ist ihr auffälligstes Merkmal, dass sie eine erstaunliche Fähigkeit hat, zuzuhören.

Wirklich zuhören können nur ganz wenige Menschen. Und so wie Momo sich aufs Zuhören verstand, war es ganz und gar einmalig.

Momo konnte so zuhören, dass dummen Leuten plötzlich sehr gescheite Gedanken kamen. Nicht etwa, weil sie etwas sagte oder fragte, was den anderen auf solche Gedanken brachte, nein, sie saß nur da und hörte einfach zu, mit aller Aufmerksamkeit und Anteilnahme. Dabei schaute sie den anderen mit ihren großen, dunklen Augen an und der Betreffende fühlte, wie in ihm auf einmal Gedanken auftauchten, von denen er nie geahnt hatte, dass sie in ihm steckten.

Sie konnte so zuhören, dass rastlose oder unentschlossene Leute auf einmal ganz genau wussten, was sie wollten. Oder dass Schüchterne sich plötzlich frei und mutig fühlten. Oder dass Unglückliche und Bedrückte zuversichtlich und froh wurden. Und wenn jemand meinte, sein Leben sei ganz verfehlt und bedeutungslos und er selbst nur irgendeiner unter Millionen, einer, auf den es überhaupt nicht ankommt und der ebenso schnell ersetzt werden kann wie ein kaputter Topf – und er ging hin und erzählte alles das der kleinen Momo, dann wurde ihm, noch während er redete, auf geheimnisvolle Weise klar, dass er sich gründlich irrte, dass es ihn, genauso wie er war, unter allen Menschen nur ein einziges Mal gab und dass er deshalb auf seine besondere Weise für die Welt wichtig war. So konnte Momo zuhören! ...“

Michael Ende

Diese Eigenschaft von Momo hat mich schon immer inspiriert und ich integriere sie immer mehr in meine Praxis und in mein Leben, während ich immer mehr über den unglaublichen menschlichen Körper, den Geist und die Seele lerne.

Meine Reise auf diesem Weg begann wahrscheinlich viel früher, als mir überhaupt bewusst ist, aber auf einer bewussteren, quasi absichtlicheren Ebene begann sie 2015, als ich an einem Vipassana-Retreat in den Bergen im nördlichen British Columbia, Kanada, teilnahm – oder vielmehr dort hineinstolperte, nachdem ich für Jahre mein Heimatland Deutschland und andere Teile der Welt durchstreift hatte – immer auf der Suche nach diesem Ort, den ich mein Zuhause nennen konnte, und nach Menschen, die meine Vision dieses Zuhauses unterstützen würden.

Was als zufälliger Besuch im Land der Meditation und des Yoga begann, wurde zu einem Lebensstil, als ich in den Yasodhara Ashram in den East Kootenays in Kanada zog, wo ich nach Abschluss eines dreimonatigen Kurses zur Persönlichkeitsentwicklung und anschließender Hatha Yoga-Lehrerausbildung schließlich dreieinhalb Jahre meines Lebens verbrachte. Ich habe in dieser wunderbaren, herzoffenen und -öffnenden Gemeinschaft gearbeitet und gelebt, viel über Spiritualität im Allgemeinen und Yoga im Besonderen gelernt und langsam aber sicher verstanden: Zuhause ist nicht im Außen, es ist innen – und ich werde immer auf der Suche nach der Definition dessen sein, was das bedeutet. Und das ist wunderbar.

Meine Reise führte mich dann im Jahr 2023 nach Mexiko, wo ich – wiederum fast zufällig, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt wirklich nicht mehr an Zufälle glaube – auf eine wunderschöne somatische Heilmethode namens TVM (Triple-Vagal-Methode) stieß. Bis dahin bestand meine einzige Erfahrung in der Körperarbeit darin, Hatha Yoga zu unterrichten, und dieses Feuer wurde hier geschürt. So nahm ich über einen Zeitraum von sechs Monaten an fünf Trainings in TVM teil – und ich fange gerade erst an.

Dass ich kontinuierlich und immer mehr lernen möchte, ist eine weitere Eigenschaft von mir, die ich immer mehr schätze und die mich wirklich begeistert: Die Aussicht, dass ich nie „fertig“ sein werde und dass es immer mehr zu entdecken gibt.

Sei dir also sicher, dass dieser Raum und mein Angebot mit meinem Wachstum ebenfalls immer weiter wachsen werden – und ich freue mich auf und über jede*n, der mich auf dieser Reise begleiten will! Es wäre mir eine Ehre, einen Teil meines Weges mit dir zu teilen, und Teil des deinen zu werden.

Jess wurde 1985 in Ostdeutschland geboren – nur wenige Jahre vor dem Fall der Mauer. Sie hat zunächst an verschiedenen Orten in ihrem Heimatland gelebt, bevor sie vom Reisefieber gepackt wurde. Sie hatte das Glück, Australien und Neuseeland besuchen zu können, bevor sie 2015 nach Kanada zog, wo sie neun Jahre lang gelebt hat und nun einen ständigen Wohnsitz hat.

Zuletzt durfte sie nach Mexiko und Mittelamerika reisen, verschiedene Heiltechniken und Kulturen kennenlernen und ihre ganz eigene Art der somatischen Heilung entdecken – sozusagen ihre Stimme in diesem Feld entdecken.

Wo wir dabei sind: Musik war schon immer ein Teil von Jess‘ Leben, und sie liebt es zu schreiben – Lieder, Gedichte, Geschichten, was auch immer. Sie liebt es auch, mit Menschen zu reden und ihnen zuzuhören – um ihre Geschichten und Erfahrungen durch sie mitzuerleben.

Jess hat ihre Bestimmung darin gefunden, anderen Menschen bei der Heilung zu helfen, genauso wie sie Heilung durch Andere findet. Zu erkennen, dass diese Arbeit keine Einbahnstraße ist: Es ist eine Welle; eine zyklische Bewegung, die mit jedem Auf- und Abschwellen neue Formen, neue Potenziale und neue Entwicklungen schafft.

Diese Arbeit ist ihr Weg, und sie freut sich, euch auf diese Reise einzuladen, wann und wie lange es auch immer "fließt".

Willkommen bei MOMO Somatics!